Anstehen fürs Holzfleisch –

Die hohe Kunst der Gastlichkeit

Der Erfolg stellt sich Ende der 1950er nicht sofort ein. Wirtschaftlich schwierige Zeiten sind es für alle. Der „Durchbruch“ gelingt dann beinahe zufällig: Nicht mit kalten Köstlichkeiten sondern mit den warmen Speisen, die von der Küche aus, im hinteren Teil des Lokals, ihren verlockenden Duft im Feinkost Geschäft verbreiten. So spricht sich schnell herum, dass hier eine Meisterin der traditionellen (Siebenbürger) Küche munter den Kochlöffel schwingt. Schon nach kurzer Zeit, stehen für das „Holzfleisch“ von Frau Mild die Kunden bis auf die Straße hinaus Schlange. Ursprünglich waren die warmen Mahlzeiten ja nur für die Familie gedacht. Auf wirklich Gutem ist es aber bekanntlich schwer, den Deckel zu halten.

Die Feinkost, 60er Jahre

Die drei Schwestern Rose, Edith und Sieglinde

Das Geschäft floriert. Auch in diesen goldenen Zeiten steht die Familie an erster Stelle. Da ist es selbstverständlich, dass die drei Töchter ihre Lehre im elterlichen Betrieb machen. Hier sammeln sie wertvolle Erfahrungen, bevor es zwei der drei in die weite Welt hinauszieht. Rose geht 1960 für 3 Jahre als Kindermädchen nach Peru und Sieglinde verschlägt es noch in jungen Jahren nach Deutschland. In der Hansestadt Hamburg findet sie eine Stelle ebenfalls in einem Feinkost Geschäft. Sohn Thomas, der heute das Ruder in der Hand hält, wächst die ersten Jahre in der Hafenstadt im Norden auf. Edith hält inzwischen im I. Bezirk, Innere Stadt die Stellung. Knapp dreißig Jahre vergehen, bevor die drei Mild Schwestern hinter der Theke in der Stubenberggasse wieder gemeinsame Sache machen.

In alter Greißler-Tradition gibt es im Mild alles, was das Herz begehrt. Von erlesener Hausmannskost über Kellogg’s Corn Flakes, Waschmittel, eingelegten Köstlichkeiten bis hin zu einem fruchtigen Achterl in der Weinstube bleiben keine Wünsche offen. Nachdem Leib’ und Seel’ gestärkt, erledigt man seine Einkäufe in der Feinkost und tritt voll bepackt und gut gelaunt den Nachhauseweg an.

Von Früh bis Spät alles, was das Herz begehrt

Sarah Mild präsentiert die legendären Spezialbrote

Die einzigartige Gastlichkeit und die offenherzige Bedienung, hohe Qualität des Servierten, anregende Gespräche, mitunter die hervorragende Lage machen das Mild zu dieser kostbaren Perle im Herzen von Graz. Über die Jahre hat sich hier viel verändert. Die Grundzutaten fürs Mild’sche Erfolgsrezept sind jedoch bis heute die gleichen geblieben.